
Eine Amputation verändert das Leben grundlegend. Ob nach einem Unfall oder aufgrund einer Erkrankung – der Verlust eines Beins ist ein tiefer Einschnitt, der körperlich und seelisch viel Kraft kostet.
Doch mit der richtigen Versorgung, einem starken Team und moderner Prothesentechnik ist der Weg zurück in ein aktives Leben möglich.
Von der Wundheilung zur ersten Prothese
Nach der Operation steht zunächst die Heilung im Vordergrund. Geschulte Pflegekräfte und Physiotherapeut:innen sorgen dafür, dass die Wunde komplikationsfrei abheilt, der Stumpf optimal versorgt wird und die Schwellung langsam zurückgeht.
Dabei kommen gezielte Kompressions- und Lymphdrainagetechniken zum Einsatz, um die Form des Stumpfes zu stabilisieren – die Basis für jede spätere Prothesenanpassung.
Die Interimsprothese – der erste Schritt in die Mobilität
Schon wenige Wochen nach der Amputation kann eine sogenannte Interimsprothese zum Einsatz kommen. Sie ist provisorisch, aber entscheidend: Sie ermöglicht erste Gehversuche, fördert den Muskelaufbau und bringt Sicherheit in neue Bewegungsabläufe.
Weil sich der Stumpf in dieser Phase noch verändert, passt der Orthopädietechniker die Prothese regelmäßig an.
Das Team an Ihrer Seite
Bei einer Prothesenversorgung arbeiten viele Fachrichtungen Hand in Hand:
- Chirurg:innen legen die bestmögliche Amputationshöhe fest und begleiten die Heilung
- Physiotherapeut:innen trainieren Kraft, Gleichgewicht und Bewegungskoordination – vom ersten Stehen bis zu sicheren Schritten auf unterschiedlichen Untergründen
- Orthopädietechniker:innen entwickeln eine individuell angepasste Prothese und sorgen für optimalen Sitz und Funktion
- Psycholog:innen und Selbsthilfegruppen unterstützen dabei, die neue Lebenssituation anzunehmen
Von der Interims- zur Definitivprothese
Nach einigen Monaten – wenn sich der Stumpf in Form und Umfang nicht mehr verändert – wird die endgültige Prothese gefertigt. Sie ist exakt auf Ihre Alltagsanforderungen abgestimmt und kann mit modernsten Komponenten ausgestattet werden: vom sicheren, mikroprozessor-gesteuerten Kniegelenk bis zum Prothesenfuß für sportliche Aktivitäten.
Zurück ins Leben – mit Selbstvertrauen und Perspektive
Eine Prothesenversorgung ist kein einmaliger Vorgang, sondern ein Prozess. Anpassungen, Training und Austausch mit Expert:innen begleiten Sie dauerhaft. Mit Geduld, Motivation und der richtigen Unterstützung können Sie nicht nur wieder mobil werden – sondern auch viele Aktivitäten zurückerobern, die Ihnen wichtig sind.
In unseren Orthopädie- und Sanitätshäusern beraten wir Sie persönlich zu allen Schritten einer Prothesenversorgung – von der ersten Anpassung bis zur langfristigen Begleitung

